Die Daten von Mitarbeitern und Kunden müssen von Unternehmen vor dem Zugriff Unbefugter geschützt werden. Um zu verhindern, dass Hacker in das Unternehmensnetzwerk eindringen und an sensible Informationen gelangen, wird ein professionelles Informationssicherheitsmanagementsystem, kurz ISMS, benötigt. Dieses stellt sicher, dass ausschließlich zugriffsberechtigte Personen Dateneinsicht erhalten. Für Unternehmen ergibt es daher Sinn, sich frühzeitig über die Vorteile eines ISMS zu informieren und dessen Implementierung zu planen.
Warum ein ISMS in der modernen Arbeitswelt unumgänglich ist
Am 23. April 2021 beschloss der Deutsche Bundesrat ein zweites Gesetz, das die Sicherheit informationstechnischer Systeme erhöhen soll. Da Cyberangriffe für die Wirtschaft ein hohes Gefahrenpotenzial aufweisen, werden Unternehmen dazu angehalten, die eigene Datensicherheit insbesondere online zu steigern.
Eine Möglichkeit, um unautorisierte Datenzugriffe zu verhindern, ist die Integration eines ISMS ins Unternehmensnetzwerk. Hinter dem Kürzel verbirgt sich ein Information Security Management System – zu Deutsch ein Management, das die Sicherheit von unternehmensinternen Informationen gewährleisten soll.
Das ISMS ist ein prozessorientiertes System, das Tools, Regeln und Maßnahmen beinhaltet, die die Informationssicherheit im Unternehmen kontrollieren und steuern sollen. Dazu gehört das Pentesting. Hauptsächlich die Risiken, die durch die IT verursacht werden, müssen identifiziert und beseitigt werden können. Beides ist wichtig, um die Unternehmensorganisation und -produktivität sowie die daraus resultierende Wirtschaftlichkeit langfristig sicherzustellen.
Welche Ziele werden mit der Informationssicherheit verfolgt?
In der modernen Arbeitswelt funktionieren viele Prozesse digital. Das spart Zeit und erleichtert die Organisation – kann jedoch ein Einfallstor für Cyberkriminelle sein. Cyberangriffe nahmen bereits in den vergangenen Jahren in Deutschland zu. Eine Bitkom-Studie aus dem Jahr 2024 belegt, dass 81 Prozent deutscher Unternehmen innerhalb von zwölf Monaten von Datendiebstahl, digitaler Industriespionage sowie Sabotage betroffen waren.
Der Schaden, der der deutschen Wirtschaft durch Cyberattacken entsteht, stieg von 2023 bis 2024 um rund 30 Prozent. Er lag laut Bitkom im August 2024 bei mehr als 266 Milliarden Euro.
Neben dem wirtschaftlichen Schaden bedeutet ein Hackerangriff einen Vertrauensverlust und damit einen Imageschaden für das betroffene Unternehmen. Denn unzureichend geschützte Daten können dazu führen, dass Cyberkriminelle:
- erbeutete Kundendaten im Darknet veräußern
- Mitarbeiter- oder Kundendaten für einen Identitätsdiebstahl missbrauchen
- Produktions- oder Organisationsdaten im Unternehmen manipulieren
Letzteres erhöht das Risiko, dass die Produktivität, die qualitative Leistung und dadurch die Reputation des Unternehmens leiden.
Möchten Unternehmen sich und ihre Kundendaten vor dem Zugriff Cyberkrimineller schützen, sollten sie in ein professionelles ISMS investieren. Dieses verfolgt nach ISO 27000 drei grundlegende Ziele:
- Vertraulichkeit: Das Informationssicherheitsmanagementsystem stellt sicher, dass vertrauliche Daten aller Art vor dem Zugriff Fremder und damit einem potenziellen Missbrauch geschützt werden. Werkzeuge, um die Datensicherheit sicherzustellen, können Verschlüsselungen von Inhalten sowie die Kontrolle von Zugriffsberechtigungen sein. Ebenfalls ist es für Unternehmen essenziell, sensible Informationen passwortgeschützt aufzubewahren.
- Verfügbarkeit: Trotz einer umfassenden Datensicherheit müssen befugte Mitarbeiter eines Unternehmens zu jedem Zeitpunkt auf Unternehmensdaten und -informationen zugreifen können. Das ISMS stellt diese Verfügbarkeit grundlegend sicher, indem es das Unternehmensnetzwerk vor Angriffen schützt, die gezielt die Dateninfrastruktur beeinträchtigen sollen. Neben der Integration eines Informationssicherheitsmanagements können Unternehmen die berechtigte Datenverfügbarkeit erleichtern, indem sie Zugriffsberechtigungen richtig zuweisen und regelmäßige Systembackups durchführen, um Informationsverluste zu vermeiden.
- Integrität: Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Unbefugte auf das Unternehmensnetzwerk zugreifen, kann mithilfe eines Pentests kontrolliert werden. Er hilft auch bei der Suche nach Sicherheitslücken, durch die Cyberkriminelle in das System eindringen können. Sollte ein Angriff gelingen, muss gewährleistet sein, dass Unternehmensdaten nicht manipuliert werden können. Für die Datenintegrität ist das ISMS ein essenzielles Werkzeug. Es kann Originaldaten zugriffssicher abspeichern und nach einer vermuteten Veränderung im System wiederherstellen.
Grundsätzlich soll die Implementierung eines Informationssicherheitsmanagementsystems Unternehmensdaten schützen und Sicherheitsrisiken reduzieren. Zudem stellt es sicher, dass Unternehmen trotz versuchter Cyberattacken handlungsfähig bleiben. Damit ist es essenziell, um Produktionsausfälle und finanzielle Verluste so gering wie möglich zu halten oder bestenfalls komplett zu vermeiden.
Ein professionelles ISMS basiert auf mehreren Säulen
Welche Maßnahmen und Tools ein Informationssicherheitsmanagement beinhaltet, hängt von der Art der zu schützenden Daten sowie deren Umfang ab. Beides nimmt ebenfalls darauf Einfluss, wie effektiv das ISMS funktioniert. Grundsätzlich steht dieses auf einem Fundament aus mehreren Säulen:
- Strategische Planung: Damit Risiken erkannt und minimiert werden können, benötigen Unternehmen hinsichtlich der Integration eines ISMS eine solide Strategie. In dieser spielen der Umfang der Informationssicherheit sowie die gewünschten Leistungen eine Rolle.
- Steuerung und Risikomanagement: Das ISMS muss auf die unternehmenseigenen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt werden. Zudem sollten Unternehmen sicherstellen, dass sie Risiken für IT und Datenschutz im Rahmen ihrer Möglichkeiten beseitigen.
- Planung von Sicherheitsmaßnahmen: Um zu verhindern, dass Unbefugte an Unternehmensdaten gelangen und diese manipulieren oder stehlen, müssen Sicherheitsmaßnahmen ins Netzwerk integriert werden. Im Rahmen eines ISMS geschieht das auf drei Wegen. Präventivmaßnahmen sollen Zwischenfällen vorbeugen. Erkennungsmechanismen sollen Anzeichen für Zwischenfälle rechtzeitig identifizieren. Korrekturmaßnahmen sollen verhindern, dass sich bereits geschehene Zwischenfälle wiederholen.
- Risikosteuerung: Durch ein professionelles Informationssicherheitsmanagement kann auch externe Software auf Sicherheitsrisiken untersucht werden. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, Gefahrenquellen frühzeitig auszuschalten und durch Dritte verursachte Risiken zu vermeiden.
Damit die Informationssicherheit langfristig im Unternehmen gewahrt bleibt, müssen IT-Sicherheitsprogramme zuverlässig gemanagt werden. Das ISMS übernimmt diese Aufgabe hinsichtlich aller Maßnahmen, Prozesse und Aktivitäten, die es umfasst. Dadurch bietet es eine solide Barriere gegen Cyberattacken.
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