Ein gutes Angebot schreiben

Worum handelt es sich bei einem Angebot? Für gewöhnlich stellt ein Kunde eine Anfrage an den Dienstleister oder Verkäufer eines Produkts. Dieser erstellt nun für den Kunden ein Angebot. Ohne Angebot kommt normalerweise kein Vertrag zustande. Ein Angebot kann zum Beispiel telefonisch, mündlich, per E-Mail oder auch per Post erfolgen.

Wenn Sie rechtlich immer auf der sicheren Seite sein wollen, sollten Sie jedes Angebot schriftlich erstellen. Das hilft, spätere Missverständnisse oder Schwierigkeiten auszuschließen.

Auch bei einem Online-Shop oder Verkaufsportal wird dem Käufer auf der Produktseite ein Angebot gezeigt. Dieses ist meist allgemeingültig, allerdings gelten hier dennoch die gleichen Regeln wie bei individuell gestalteten Angeboten.

Was gehört in ein Angebot? Bei Angeboten gibt es im Gegensatz zu Rechnungen wenige rechtliche Vorlagen. Im Allgemeinen gilt allerdings zu beachten, dass Sie beim Erstellen so präzise wie möglich sein sollten, um Unklarheiten zu vermeiden. Dabei sollten Sie bei der exakten Bezeichnung der Dienstleistung oder des Produktes anfangen. Danach können Sie den Preis und die Anzahl der Produkte oder die Dauer der Leistung festhalten. Hier sind Transparenz und Nachvollziehbarkeit oberste Gebote. Beispielsweise ist es wichtig, dass der Kunde erkennen kann, ob im Preis die Umsatzsteuer bereits inklusive ist oder nicht. Sie können natürlich auch mit Rabatten arbeiten, um Ihren Kunden zu locken.

Zeitraum

Weiterhin sollten Sie festhalten, in welchem Zeitraum oder bis zu welchem Datum das Angebot gültig ist. So motivieren Sie den Kunden zum schnellen Abschluss eines Vertrages und können Preise besser kalkulieren, falls sich beispielsweise Materialkosten ändern. Der Liefer- oder Dienstleistungszeitraum ist ebenfalls relevant. Der Kunde möchte natürlich wissen, wann er das Produkt bekommt oder wie lange die Bereitstellung der Dienstleistung dauert. Deswegen ist es besonders überzeugend, dem Kunden eine Roadmap zu zeigen, die den ungefähren Ablauf des Arbeitsprozesses darstellt. Damit machen Sie deutlich, dass Sie Ihr Projekt gut durchdacht haben.

Freisagen von Verbindlichkeiten

Alles, was Sie in einem Angebot ausformulieren, kann verbindlich wirken. Deshalb sollten Sie sich (etwa bei einem Zeitplan) von Verbindlichkeiten freisagen. Das können Sie auch für das gesamte Angebot tun. Übliche Formulierungen für ein solches Freisagen von Verbindlichkeit sind beispielsweise „Ohne Gewähr“, „Preise vorbehalten“ oder „Nur solange der Vorrat reicht“. Sollten Sie dies nicht tun, ist Ihr Angebot grundsätzlich rechtsbindend und kann von dem Käufer auch genau so eingefordert werden. Versprechen Sie also nichts, was Sie nicht halten können.

Manche Dienstleistungen oder Produkte müssen mit einer Rechtsabtretung verknüpft werden. Beispielsweise müssen bei einem Logodesign nach dem Erbringen der Leistung alle Rechte an den Käufer abgetreten werden, damit der Kunde die volle Entscheidungsgewalt über sein erworbenes Design ausüben kann. Diese sollten Sie als Dienstleister allerdings bis zur vollständigen Bezahlung zurückhalten und Ihren Eigentumsvorbehalt ausüben. So gehen Sie sicher, dass alle Nutzungsrechte bei Ihnen bleiben, bis Sie die volle Bezahlung erhalten haben.

AGB und Zahlungsbedingungen

Sollten Sie bereits AGB haben, können Sie diese auch in Ihrem Angebot inkludieren, um allgemeine Bedingungen festzulegen. Selbst wenn Sie alle relevanten Informationen aus Ihren AGB bereits in Ihrem Angebot festgehalten haben, können Sie so auf Nummer sicher gehen. Weiterhin sollten Sie die Zahlungsbedingungen aufschreiben. Das heißt Sie legen zunächst ein Zahlungsziel fest und definieren außerdem den Zahlungszeitraum. Der Zahlungszeitraum wird meist als eine Zeit nach Ausrichtung der Dienstleistung oder Lieferung des Produktes definiert.

Bei längeren Projekten sollten Sie außerdem Abschlagszahlungen oder Zwischenrechnungen festlegen. Versandkosten und Spesen oder sonstige eventuell entstehende Kosten sollten Sie ebenfalls bedenken. Darüber hinaus gilt es, Aufwendungen für Fahrten, Unterkunft oder Verpflegung einzuplanen, wenn Sie beispielsweise für persönliche Meetings in eine andere Stadt fahren müssen oder Ihre Dienstleistung an einem Ort ausgerichtet werden soll. Deswegen ist der Erfüllungsort wichtig, um Kosten, die durch den Aufenthalt an einem Ort entstehen, mit einzuberechnen.